Brief an Richard Dehmel, 17.11.1908, Heidelberg / Seite 1
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Lieber Richard!
Wohntest Du jetzt bei Genova, so würde ich
Dir zu Deinem Geburtstag mit ziemlicher Gewißheit
über den Hals kom̅en! Aber der nebliche
Norden! Er benagt mir die Knochen.
Also schriftlich meinen Glückwunsch!
Dir & Deiner Werk-Seele!
Sie überzog sich letzthin mit einem wundervoll
geprüften Lächeln!— — — —
Heute fand ich einen Fetzen aus meiner alten
Zeit. Da steht es:
— „Daß ich in diesen Momet so still auf
dem Stuhl sitzen kann, verdanke ich meiner
werten Dickfelligkeit. Denn hätte ich wirkliches
Welt-Bewußtsein, so würde ich aufspringen,
vor allem Ungeheuren, das sich im Moment
ereignet. Mensch, die „liebende‟ Natur hat
Dich mit einem guten Schiltkrötengehäuse
ausstaffiert‟ —.— —