Postkarte an Detlev von Liliencron, 20.2.1892, Berlin / Seite 2

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L. D.
Ich habe die beiden Gedichte gleich an
Dölsche weitergeschickt, nebst heftig-
ster Tretung zu baldigem Abdruck.
Wollen Sie's mit der „ersten Liebe‟
nicht mal bei der „Täglichen Rund-
schau
‟ versuchen? Herausgeber: Dr.
Friedrich Lange
, Berlin SW., Zim-
merstr
. 7. Ich weiß, daß Lange be-
müht ist, den literarischen Teil seiner
Zeitung möglichst über das Niveau des
bloßen Familienblatts hinauszuheben.
Auch schätzt er grade die vor allen an-
dern „Neutönern‟. Daher wird er sich
Ihnen gegenüber wol keine Streichungen er-
lauben, wie neulich bei mir; auch hat er ja
bei der ungemeinen Zartheit dieses rühren-
den Intermezzos nicht in dem Maße Anlaß
dazu wie bei meiner Liebesgeschichte. Verges-
sen Sie nicht, ihn um ein Ausnahmehono-
rar zu bitten. — Von Wilh. Friedrich in Leipzig
erhielt ich heute Morgen Bierbaums Buch über Sie,
in Ihrem Anftrag. Dank, Dank! und Glückauf
zu „Poggfreed‟, das ja nun von Stapel gehen
kann. Von Herzen Ihr Richard.

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