Brief an Ida Dehmel, 15.2.1942, Winterthur / Seite 3
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stärkste Erlebnisse meiner Jugend zurück.
Jedes einzelne Gedicht — wie wurde es empfangen!
— Wie wundervoll hast Du dann Dehmels
Werk durch so viele Jahre betreut!
Es schmerzt mich, daß ich den „Briefwechsel‟ nicht
mehr lesen werde; auch nicht Dein Werk.
Mein eigenes Werk ist im vollsten Sinne in
den Abgrund der Zeit gestürzt; ich selber bin
ins Geister-Reich gerettet. (Vielleicht wird das
einmal als mein schönstes Gedicht gelten!— der
Welt-Geist hat da heftig an mir gedichtet!)
— Nun sei von Herzen gegrüßt
von Deinem
Alf.
Du hast ganz Recht: es giebt kein Buch von Dehmel,
in dem der Umkreis der Erschütterungen so weite,
so alle Horizonte erreichte, wie in der
„schönen wilden Welt‟!—