Brief an Alice Bensheimer, 23.7.1918, Hamburg-Blankenese / Seite 4
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„Dann hätte man die ganze Sache nicht vorgetragen‟.
Auch er versicherte mir, mein Name sei bei der
Unterredung nicht gefallen, es habe noch nie Jemand
einen Ton gegen mich gesagt. Er versicherte mir
auch, daß alles so gemacht würde, daß Nichts mich
kränken könne. Trotzdem empfinde ich das Ganze
als etwas Unmögliches. Vor 2 Jahren (das sagte
ich ihm auch) als wir noch Nichts getan hatten, bewil-
ligte man uns glatt das gemeinsame Sammeln.
Nach 2 jähriger guter Arbeit sagt man: Der
Bonfort ihre Nas gefällt uns nicht. Das geht doch
wirklich nicht! Ich halte mein Versprechen und
spreche mit Niemanden davon. Ich bin aber
entschlossen in dieser Sache mich für die Bonf.
mit einzusetzen.— Nun noch kurz über Bremen.
Es war in jeder Beziehung. Wir haben
schon 12,000 Mk jährl. Einn. durch Mitgliederbeiträge,
kauften 2 Bilder (einen Rohlfs für Mannheim) u.
wollen nächstes Jahr 4 anschaffen. Im Hotel Hill-
mann ist noch Friedensessen u. billiger als
Berlin. Es war wirklich befriedigend. Der Bund
ist lebenstüchtig durch u. durch.
Idda