Brief an Alice Bensheimer, 3.9.1924, Hamburg-Blankenese / Seite 4
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stechen, wenn sie angegriffen werden, denn ich sah sie
gar nicht u. meine Hand lag ruhig auf dem Bogen.
Es tat brennend weh, stundenlang, aber heute ist die
Schwellung schon etwas zurückgegangen.
Ja, Liebes, nun komme ich wirklich nach Darmstadt.
Heinz schrieb mir, ich sei ihnen hochwillkommen, sie hätten
2 perfeckte Mädchen, alles klappt. Gärtners haben zufäl-
lig ein Logis nicht weit von Hahns bekommen.
Ich treffe Sonntag den 14. in Darmstadt ein, mit dem
guten Nachtzug, u. schrieb Heinz schon, daß ich zum Mittag-
essen nicht bei ihnen sei, weil ich mir Dir in der Stadt
esse. Gärtners kommen auch Sonntag früh aus München.
sie ankommen. Wir essen dann also
zu vieren Mittag. Abends ist der Empfang. Ich habe
also den Ganzen Tag für Dich. Am einfachsten wäre es,
wenn wir uns an der Bahn träfen. Du siehst ja
wann ich ankomme, u. kannst Dich danach richten.
Schreibe mir bitte die Zeiten.— Marianne ist heute
früh gereist, nach Östreich, Ötz im Otztal, 5 Mk. den Tag;
Robert, der seit 10 Tagen dort ist, hat nach ihr verlangt.
Liselotte wohnt solang bei den Kindern. Sie küßte mich
gestern für meinen Brief — ich weiß was das heißt
bei ihr. Aber man darf ihr nichts Liebes sagen.
Ich nehme doch noch einen Bogen, habe noch zu viel zu
erzählen. Peter war 2 Tage bei Vera; er kam nach