Brief an Alice Bensheimer, 29.5.1925, Bad Liebenstein / Seite 4

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sie sie auf später geschoben hat; jetzt, wo Hede da 
ist, hat sie sie noch dazu eingeladen, in ihrem Haus zu 
wohnen, gradezu ein Irrsinn. Und nun beschwört Ma-
rianne mich, ich solle kommen u. ihr Julie abnehmen, 
wenn sie nicht malt. Ich erinnre mich, daß sogar Frl. Tobler 
mir sagte, sie käme nicht wieder, M. sei so verhetzt, daß 
man mit ihr nicht reden könne; gar erst J. W., die 
doch nichts mit ihr gemeinsam hat. Da ist es doch wirklich meine 
Menschenpflicht, daß ich ihr beispringe. Und im August kom-
men wir ja mitsammen her. Wenn Du aber etwa sagen 
solltest, Blank. Lieb, so sage ich Dir Bl. Mar. will 
auch mit mir wegen des Hauses reden. Sie schreibt, 15,000 
langten nicht. Vielleicht ließe sich (das sage jetzt, sie 
deutet nichts dergl. an) durch eine Hypothek helfen etwa 
als Erbschaftsvorweggabe. Nun, das muß sehr überlegt 
werden.— Ich schicke Dir unser heutiges Menu. Obst als Nach-
tisch zum 1 mal seit ich hier bin. Aber es waren sehr hübsch 
zurecht gemachte Körbchen für jeden Tag. Sie haben mir 9 Mk 
Pension gerechnet statt 8. Ich habe aber kein Wort gesagt. Denn 
ich wohne tatsächlich fürstlich und es ist von A bis Z  
I a. — Weak end giebts auch hier, 22 Mk. Augenblicklich 
ist aber jedes Zimmer besetzt.
Wie hast Du Leo gefunden? Grüß sie in Gottes Namen. 
Das Wetter ist unbeständig geworden, Nachts gradezu kalt. 
Solche stille Hitze wie in Mannheim giebsts hier sicher nie. 
Hirschland
hat nicht geschickt. Jetzt muß ich ihm wieder die 
Blankeneser Adresse schreiben. Auf Wiedersehn, Liebes, Idda
Die alt

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