Brief an Ida Dehmel, 21.8.1926, Mannheim / Seite 2
[Seite 2]
Den Weg zum Panorama betrachtet er schon als einen ganz
weiten; er erzählte sehr stolz, habe 17 Minuten gebraucht,
andere 35. Ich denke mir aber, daß man an diese Orte von
ganz verschiedenen Seiten kommen kann, denn Leo versichert hoch
& heilig, sie seien auf einem langen Waldweg nach Belle-
vue gekommen, während G’s wie Du sagen, es sei beinah
nur Pflaster.
Nun komme ich mit einer richtigen . Verzichte noch ½ Jahr
darauf, etwas herauszugeben. .
Ich denke so schrecklich oft an Deine fliegenden Hände. Die kamen
immer von Übermüdung oder von seelischer Erregung; Du
nicht die 2 Sachen zusammen, d. h. nebeneinander
erledigen; es wäre ein recht an Deiner Gesundheit. Die
darfst Du für Dich & jetzt nicht auf eine Probe
stellen. Es ist so , daß die Daija vorwärts kommt.
Halte Dich da dran & wenn sie im Febr. oder März ein
gut Stück weiter gekommen ist, lege sie für 3 Monate
zurück & gehe an das andere. Ich habe auch noch eine
andere Erwägung, die mich dir jetzt von Kirstein’s Vor-
schlag abraten läßt. Der Kreis derer, die sich für D.
interessieren, ist doch noch mit Grenzen versehen. Davon
abgesehen haben die Leute kein Geld, um
sich Bücher ad infinitum zu kaufen. Jetzt ist für diesen
Kreis Bab, Stern & Winkler da. Das hebt sicher den
Absatz der D. Werke. Wenn dann in einem Jahr
ein neues Buch über D. kommt — wundervoll. Aber jetzt
gleich 4 Bücher: da schadet eines dem andern. Laß
den Gedanken noch ein paar Monate in Dir reifen & warte
auf die länger werdenden Tage mit der Sichtung
und Herausgabe.— —
.50.— pro Tag — pro Person incl. Kurtaxe ist wenig. Du darfst nicht immer an Deine G.G.—
in L. denken. Da kam doch auch noch Getränke u. Tee dazu.
Eiligster Schluß. Mein Liebes