Brief an Alice Bensheimer, Datum unbekannt, Ort unbekannt / Seite 1
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eine recht anständige Bezahlung finde ich bei der kurzen Ar-
beitszeit. Dazu eine sehr angenehme Arbeit an einer Bilder-
korrespondenz (das Seitenstück zu den Zeitungs-
korrespondenzen). Sie soll sowohl für gutes Material sorgen,
wie mit den Redakteuren verhandeln, was sie brauchen. Nachdem
sie mir das eine Stunde erklärt hatte, fragte ich sie, wer
ihr Chef sei: Ernst Mayer, der Neffe von Deiner alten Rosa
Mayer, der Sohn von Mathilde Groß, die ich ja vor drei Jahren
in Marienbad traf. Ich habe selten von einem Menschen so
übereinstimmend gehört. Er ist Teilhaber von Ro-
wohld und hat sich persönlich noch diese Bilderkorrespondenz
zugelegt. Wenn Vera sich gut anstellt, so hat sie da eine Le-
bensstellung. Sie ist ausdrücklich als Tochter R. D.s enga-
giert, d. h. der Mann, der von Freunden genau unterrichtet war,
hat
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qw mit ihr gesprochen; er ist jung
verheiratet, die Sache ist in seiner Wohnung; — sie kann es
da wirklich herrlich haben. Sie räumt jetzt hier ihre Woh-
nung aus, will in Berlin die Möbel lagern und vorläufig mö-
biliert wohnen.