Dehmel, Briefwechsel, Datum unbekannt, Ort unbekannt / Seite 2

[Seite 2]

des Briefwerkes sind durch Frau Dehmel oder einen klugen Be-
auftragten so geschickt und zweckmäßig vorgenommen worden,
daß in dieser Beziehung nicht mehr zu geschehen brauchte. Die
3 Manuskriptbände würden voraussichtlich zwei, nicht über-
mäßig starke Druckbände ergeben.
Die Hauptschwierigkeit für die Überlegungen und Ent-
scheidungen des Verlags liegt in der Frage, welcher Zeit-
punkt für die Veröffentlichung am günstigsten sein würde.
Diese Frage ist in überzeugender Weise wohl überhaupt nicht zu
beantworten. Sicher ist nur, daß die sofortige oder baldige
Herausgabe des Briefwerkes die in ihm liegenden Erfolgsmö-
glichkeiten nicht zu Entfaltung kommen lassen würde. Ob der
rechte Augenblick in einigen Jahren oder später da sein wird,
läßt sich leider in keiner Weise abschätzen. Frau Dehmels Ab-
leben als Zeitpunkt für die Vorbereitungen zur Veröffentli-
chung anzusetzen, geht ebenfalls nicht an. Abgesehen davon,
daß es schmerzlich ist, eine Entscheidung an en Tod eines
Menschen zu binden, wäre jener Termin etwas so Unbestimmtes,
daß der Verlag ein schlechter Hüter des Dehmelschen Vermächt-
nisses sein würde, wenn er rein mechanisch damit rechnen woll-
te.

Beta-Version